Hier ist er: Der erste Gastbeitrag auf Michaels Blog. 
Wie die meisten wahrscheinlich schon mitbekommen haben, ist das Fotografieren für meinen Mann Michael ein sehr großes Hobby geworden. Da ist es nur selbstverständlich, dass ich mehr oder weniger zwangsweise auch einiges übers Fotografieren mitbekommen habe.
Anfangs habe ich meine Ohren zugeklappt sobald Michael angefangen hat mir etwas über Blendeneinstellungen, Belichtungszeit, richtigem Equipment etc. zu erzählen. Aber mit der Zeit wurde das Interesse immer größer. Da kam mir natürlich zugute, dass ich quasi einen Profi an meiner Seite hatte, den man ungeniert immer wieder die gleichen Fragen stellen konnte. Man glaubt es kaum, aber wenn man die Technik dahinter mal ein bisschen versteht, macht das Ganze auch Spaß!!! Das Fotografie-Fieber hatte auch mich gepackt!! 
Nachdem ich durch Michaels Fotografie-Experimente und seinen vielen bereitwilligen Erklärungen schon viel gelernt hatte, wollte ich mein bisheriges Wissen in einem Fotografie-Workshop untermauern. Meine Erkenntnisse und einige praktische Tipps die ich von diesem Wochenende mitgenommen habe, möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten:
Erkenntnis Nr.1:
Damit sich das ausgewählte Motiv von seiner Umgebung besser abhebt, kann man die Schärfentiefe reduzieren. Das macht man indem die Blende weit geöffnet wird (=kleine Blendenzahl). Dadurch wird der Hintergrund unscharf und das ausgewählte Motiv tritt klarer hervor. Das Auge weiß somit besser, wo es hinsehen soll.
Hier seht ihr gleiche Bilder mit einmal großer und einmal geringer Schärfentiefe:


Tipp: Um eine gute Unschärfe hinzubekommen, muss der Abstand zwischen Kamera und dem ausgewählten Motiv möglichst klein und der Abstand zwischen ausgewählten Motiv und Hintergrund möglichst groß sein!
Erkenntnis Nr.2:
Das Licht ist generell ein sehr wichtiger Faktor beim Fotografieren. Ein Motiv kann noch so schön sein, wenn das Licht nicht stimmt wirkt das Bild oft fad.
Tipp: Das ausgewählte Motiv sollte auf jeden Fall gut beleuchtet sein. Wenn der Hintergrund dunkler ist als das ausgewählte Motiv, wirkt das Bild noch besser!
Erkenntnis Nr.3:
Wasser ist total spannend zu fotografieren. Mit einer kurzen Belichtungszeit kann man einzelne Tropfen sichtbar machen, während man mit einer langen Belichtungszeit das Fließen des Wassers darstellen kann.
Hier ein Beispiel für eine kurze Belichtungszeit:


Und ein Beispiel für eine lange Belichtungszeit:

Bei einer langen Belichtungszeit ist die Gefahr des Verwackelns relativ groß. Deshalb sollte man entweder mit einem Stativ arbeiten oder so wie ich es im Bild oben gemacht habe, die Kamera auf einen stabilen Untergrund auflegen.
Tipp: Bei langen Belichtungen, ist es gut mit Selbstauslöser zu arbeiten. Denn durch das Drücken des Auslösers wackelt die Kamera ganz leicht und kann Schuld für ein unscharfes Bild sein!
Erkenntnis Nr.4:
Ich hatte während des Workshops die Gelegenheit, ein Makro Objektiv auszuprobieren. Das ist eine super Sache, weil man damit Objekte so nahe sehen kann, wie es das menschliche Auge nicht schafft. Ungewohnt dabei ist, dass man sehr nah an das Motiv herangehen muss und ein ziemlich ruhiges Händchen braucht. 
Die unten gezeigten Motive habe ich von ca. 10cm Entfernung fotografiert. In der Realität sind diese Motive ca. 4cm groß.

Tipp: Bei Makro Aufnahmen sollte die Blende nie ganz offen sein, da sonst nur ein winzig kleiner Teil des Motivs tatsächlich scharf ist. Am besten mit einer Blendenzahl ab 8.0 arbeiten.
Erkenntnis Nr.5:
Zum Schluss gibt es noch 2 Fotos mit „Zoom-Effekt“. Mit diesem Effekt kann man bei unbeweglichen Motiven eine Art Bewegung erzeugen. Das funktioniert indem man mit einer fixen Belichtungszeit (hier war es 1/30 Sekunde) während des Auslösens hinauszoomt.

Tipp: Wichtig ist es möglichst schnell und trotzdem gleichmäßig hinauszuzoomen, und dabei die Kamera möglichst ruhig zu halten!
Ich hoffe, die Bilder und Tipps haben euch gefallen. Ihr werdet bestimmt wieder einmal von mir lesen! Bis dahin viel Spaß beim selbst Ausprobieren!
lg
Eure Marie